Leitbild Flecken Bovenden 2030: Leben im Miteinander der Generationen – Stand heute:
Ergebnisse vom Workshop am 06. April 2016 im Rahmen der Verstetigung und Umsetzung zum Leitbild Flecken Bovenden 2030
18:00 Uhr - 20:15 Uhr


1. Begrüßung, Ablauf
Herr Bürgermeister Brandes begrüßte die knapp 40 Anwesenden und stellte kurz den Anlass für die heutige Veranstaltung dar. Er gab einen kurzen Rückblick zum Neujahresempfang und der Ehrung der vielen ehrenamtlich aktiven Personen in Spanbeck. Zudem betonte er, dass die Umsetzung des Leitbildes eine gemeinsame Aufgabe der Bürgerinnen und Bürger, der Politik und der Verwaltung ist.
Danach übergab er die weitere Moderation des Workshops an Frau Dr. Lehmann und Herrn Dr. Glatthaar vom Büro proloco.
2. Leitbild Bovenden 2030 – Wie weit sind wir zwei Jahre später? (inkl. Einstiegsfrage)
Das Ergebnis der Einstiegsfrage: Wie hoch schätzen Sie den Handlungsbedarf für die fünf Leitprojekte ein? ist nachfolgend abgebildet.
Die Leitprojekte sind teilweise recht breit, so dass eine eindeutige Zuordnung in der Bewertung nicht immer leicht war – so ist z.B. in Leitprojekt „Attraktiv im Wandel“ die Bewertung von einigen Teilnehmenden zum Thema Leerstandsmanagement als geringer Handlungsbedarf; bei Thema Innenentwicklung „mittlerer Handlungsbedarf“ und beim Thema Baugebietsausweisung „hoher Handlungsbedarf“.
Die Bewertungen zeigen folgendes Bild:
- Im LP A „Miteinander füreinander“ ist der Handlungsbedarf überwiegend hoch und am eindeutigsten bewertet.
- Im LP B „Wohnqualität in jedem Lebensalter, in jeder Lebenslage“ ist der Handlungsbedarf ähnlich hoch bewertet worden.
- Im LP C „Attraktiv im Wandel“ gibt es ein differenziertes Bild, was an der unterschiedlichen Einordnung der einzelnen hier zusammengefassten Themenbereiche liegen kann (s.o.).
- Im LP D „Vernetzen und Verbinden“ wurde mehrheitlich ein hoher Handlungsbedarf eingeschätzt, einige bewerten ihn als gering bis mittel.
- Im LP E „Gastfreundlichen und Stark in Arbeit“ wurde der Handlungsbedarf breit gestreut zwischen gering und hoch eingeschätzt.
Anschließend äußerten die Anwesenden durch Handzeichen ihre Zustimmung zum bisherigen Stand der Umsetzung des Leitbildes anhand folgender Kernaussagen:
- Der Kernort Bovenden erfüllt mit hoher Qualität zentrale Aufgaben für alle Ortsteile und ist unbestrittener Mittelpunkt der Gemeinde.
- Die Innenbereiche aller Ortsteile sind lebendige Zentren für ihre Bewohner/innen – mit unterschiedlichem Charakter und Funktionen.
- Durch vielfältige Kooperationen sind die Ortsteile näher aneinandergerückt.
Während die Teilnehmenden die erste Aussage bis auf eine Stimme durchweg zustimmend bewerteten, wurde bei der zweiten und dritten Aussage aus dem Leitbild eine deutlich uneinheitlichere Bewertung zwischen Zustimmung „ja“ und „nein“ abgegeben.
Im Weiteren stellte Frau Lehmann Auszüge aus dem Leitbild 2030 vor und verglich sie mit dem aktuellen Entwicklungsstand. So gilt es festzuhalten, dass bisher nicht alle Ziele des Leitbildes gänzlich erreicht wurden, eine kontinuierliche Entwicklung und Weiterbearbeitung allerdings stetig vollzogen wird.
3. Was läuft in den Leitprojekten und in den Handlungsfeldern?
proloco gab einen kurzen Überblick über die einzelnen Leitprojekte sowie den Stand bereits umgesetzter oder künftig geplanter Projekte. Deutlich wird, dass in allen Leitprojekten bereits Projekte umgesetzt bzw. sich aktuell in der Umsetzungsphase befinden. Zudem wurden weitere Ideen und Ziele zu jedem Handlungsfeld vorgestellt, die in zwei Arbeitsgruppen diskutiert wurden.
4. Interviews mit den Vertreter/innen der (Start-) Projekte
Vertreter/innen aus der Gemeinde Bovenden stellten den Stand der Umsetzung von Projekten vor:
„Alte Schule“ Spanbeck, Gemeinschaftsgärten und Telefonzelle mit Büchern (Frau Kolle):
- Zugehörig zu Leitprojekt A „Miteinander füreinander“ stellte Frau Kolle die Projekte „Alte Schule“ Spanbeck, Gemeinschaftsgärten und Telefonzelle mit Büchern vor. Der Ausbau der „alten Schule“ in Spanbeck zu einem ortsteilbezogenen Treffpunkt steht derzeit im Mittelpunkt. Ein Antrag wurde über den Fördertopf des „Regionales Entwicklungskonzeptes Göttinger Land“ bereits gestellt. Ziel ist die Renovierung der Sanitäranlagen sowie der Anbau eines barrierefreien Zugangs. Die zum Förderantrag notwendigen Eigenmittel sowie die Vorauszahlung der Kosten würden von der Landeskirche durch einen Kredit übernommen werden.
- Bei dem Projekt der Büchertauschzelle soll eine alte Telefonzelle aufgestellt werden, in der alle Bürgerinnen und Bürger Bücher zum Tausch bereitstellen können. Die alte Telefonzelle ist bereits erworben worden, die Herrichtung soll in diesem Jahr erfolgen.
- Das Projekt Gemeinschaftsgärten ist noch nicht umgesetzt worden, da sie die ehrenamtlich aktiven Personen auf das Projekt „Alte Schule“ konzentrieren. Im Zusammenhang mit der geplanten Umgestaltung des Umfelds der „alten Schule“ soll auch das Projekt Gemeinschaftsgärten wieder verstärkt umgesetzt werden. Hier geht es im Kern darum, nicht mehr genutzte Kleingärten als gemeinschaftliche Gärten zu nutzen.
Willkommenskultur (Frau Pröhl):
- Beim Projekt Willkommenskultur (Leitprojekt A) sollen Flüchtlinge und Migrant/innen Unterstützung bei Behördengängen, Integration, Einleben, … erhalten. Die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ist vorhanden. Da in Bovenden die Anzahl der Flüchtlinge bisher gering ist, ist die Umsetzung des Projektes mangels Nachfrage nicht erfolgt. Das ehrenamtliche Engagement der Bürgerinnen und Bürger wird demzufolge bisher auf andere Bereiche verteilt, in denen Unterstützung fehlt.
Anbindung der Plesse an den ÖPNV (Herr Riethig):
- Aus dem Leitprojekt E „Gastfreundlich und stark in Arbeit“ stellte Herr Riethig das Projekt Anbindung der Plesse an den ÖPNV vor. Mit der Einführung des ALT (Anruf-Linien-Taxi) im Sommer 2015 besteht ein Angebot. Verbesserungsbedarf besteht aktuell bei den eingeschränkten Fahrtzeiten, welche sich bisher auf den Vormittagsverkehr beschränken. Einzig in der Schulferienzeit ist ein umfangreicheres Fahrzeitangebot vorhanden, das es zulässt, sich zu den Kernzeiten des Plesse-Restaurants vor Ort aufzuhalten. Eine Auswertung der Fahrgastzahlen zeigt zudem, dass aufgrund der eingeschränkten Fahrzeiten eine Nachfrage des Angebotes bisher sehr gering ausfällt.
Wohnen gegen Helfen/ Studierende auf die Dörfer (Herr Riethig):
- Das Projekt Wohnen gegen Helfen – Studierende auf die Dörfer (Leitprojekt B) soll in Kombination mit dem Studentenwerk der Universität Göttingen angeboten werden. Inhaltlich soll Studierenden günstiger Wohnraum in den Ortsteilen angeboten werden. Im Gegenzug sollen sich die Studierenden bereit erklären, Hilfestellung im Alltag (Rasen mähen, Einkauf) der meist älteren Vermieter/innen zu leisten. Bislang wurde das Projekt noch nicht umgesetzt. Es soll im kommenden Wintersemester an der Universität Göttingen erneut beworben werden.
Bürgerbus (Herr Leineweber, Herr Jäger):
- Das Projekt Bürgerbus (Leitprojekt D) wurde von Herrn Leineweber und Herrn Jäger vorgestellt. Die Umsetzung sollte in zwei Schritten erfolgen – so der Stand von Wissenschaft und Praxis: In einem ersten Schritt soll eine Machbarkeitsstudie erstellt werden. Diese kann ggf. über den ZVSN finanziert werden. Wenn die Machbarkeitsstudie zu einem positiven Ergebnis kommt (Nachfrage, Umsetzbarkeit,…), muss in einem zweiten Schritt i.d.R. ein Trägerverein gegründet und ehrenamtliche Bürger/innen als Fahrer/innen gefunden werden. Die Projektidee liegt aktuell der Gemeinde vor, die prüft, wie die Machbarkeitsstudie umsetzbar ist, da sich kurzfristig herausstellte, dass der ZVSN den 1. Schritt ggf. nicht übernehmen wird.
Mitfahr-App (Herr Ostermeier):
- Ziel des Projektes Mitfahrer-App (Leitprojekt D) ist es, Bürgerinnen und Bürger mobil zu machen, die kein Auto besitzen und dieses ohne großen Aufwand berichtete Herr Ostermeier. Demzufolge wird eine Kommunikations- und Austauschplattform über ein Smartphone benötigt. Aktuell wird das Projekt über die APP WhatsApp umgesetzt. In dieser App können Gruppen erstellt werden, über die solch ein Austausch stattfinden kann. Bezüglich der gesetzlichen Haftungsregeln müssen Interessierte eine Haftungsklausel unterschreiben und können dann an diesem Mitfahrermodell teilnehmen. Das Projekt ist in Spanbeck aktuell umgesetzt, vom Teilnehmerkreis her allerdings ausbaufähig.
Radwege und E-Mobilität (Herr Kirchhelle):
- Das Projekt Radwege und E-Mobilität (Leitprojekt D) ist inhaltlich gebunden an den Masterplan „Zukunftsfähiger Radverkehr“ für die Landkreise Göttingen und Osterode. Auf Grundlage dieses Masterplans finden aktuell Ausbauten im Radwegenetz statt. Für die Gemeinde Bovenden hat bisher kein Ausbau stattgefunden. Herr Kirchhelle ist jedoch in engem Austausch mit Politik, Verwaltung und den Ortsvorstehern, ohne deren Engagement ein Vorantreiben des Projektes nicht möglich ist. Zusätzlich gibt es erste Überlegungen, ob ein Radweg „hinterm Berg“ realisiert bzw. ausgebaut werden kann. Dies soll durch die Ortsbeiräte als erster Schritt geklärt werden.
Stellplätze für Wohnmobile (Herr Stümpel):
- Herr Stümpel berichtete über das Projekt Stellplätze für Wohnmobile (Leitprojekt E), welches seit 2014 erarbeitet wird. Nach aktuellem Stand wird in der Verwaltung geprüft, an welchem Ort in der Gemeinde Bovenden die Stellplätze errichtet werden sollen. Die Entscheidung soll in naher Zukunft getroffen werden. Zur Auswahl stehen Stellplatzmöglichkeiten im Kernort Bovenden sowie vor dem Freibad.
Fahrgastinformation (Herr Ahlborn):
- Beim Projekt Fahrgastinformation (Leitprojekt D) sollen alle vorhandenen Informationen über die drei ÖPNV-Angebote AST (Anruf-Sammel-Taxi), ALT (Anruf-Linien-Taxi) und Linienbussen übersichtlich für die Bürger/innen zusammengefasst und dargestellt werden. Hierfür hat Herr Ahlborn einen Entwurf entwickelt, der in Absprache mit der Verwaltung weiterentwickelt werden soll. Kernziel ist Fahrpläne und Fahrpreise kundenfreundlich und somit übersichtlicher zu gestalten. Zudem wurde als Lösungsvorschlag eingebracht, die Fahrgastinformationsübersicht individuell für jeden Ort anzupassen und zusätzlich einmal jährlich in jeden Haushalt als Wurfsendung zu verteilen.
Herr Brandes ergänzt in diesem Zusammenhang, dass vor wenigen Tagen eine neue APP gestartet wurde, in der die drei Verkehrsangebote verbunden sind. Dies ersetzt aber nicht die vorgeschlagenen Haltestellen-Informationen.
5. Wo besteht weiterer Handlungsbedarf/ Welche Projekte sollen im Jahr 2016/2017 umgesetzt werden?
Bei der Arbeit in den zwei Kleingruppen, die sich nach den Handlungsfeldern aufteilten, wurde gemeinsam diskutiert, welcher weitere Handlungsbedarf für die Umsetzung des Leitbildes besteht.
Handlungsfelder: „Soziale Infrastruktur, Dorfgemeinschaft und Kultur“ sowie „Siedlungsentwicklung, Wohnen, Plätze und Versorgung“
Anknüpfend an die Vorstellung zum aktuellen Stand der Projekte, wird im ersten Teil der Diskussion im Rahmen eines Überblicks der weitere Handlungsbedarf eingeschätzt.
- Projekt „Willkommenskultur und offen für Migrant/innen“=> Es besteht kein weiterer Handlungsbedarf: Das Projekt wird aktiviert, wenn sich Bedarf abzeichnet.
- Projektidee „Übergreifende Angebote im Bereich Sport“=> Es besteht kein Handlungsbedarf: Die Sportvereine kooperieren in den Bereichen miteinander, in denen es sinnvoll ist.
- Projektidee „Konzept für ortsteilübergreifende Kulturangebote entwickeln“=> Es besteht kein weiterer Handlungsbedarf: Das Projekt wird durch verschiedene Kulturkooperationen im Sinne des Leitbildes umgesetzt.
- Projektidee: „Ehrenamtliche Lernpat/innen“=> Die Idee soll weiter in der Diskussion bleiben. Eine Projektverantwortlichkeit wurde nicht festgelegt.
- Ziel „In jedem Ort mind. einen öffentlich geförderten Treffpunkt (DGH) sichern und erhalten. => Es besteht kein Handlungsbedarf: Das Thema muss auf der lokalen Ebene weiter umgesetzt werden.
- Projektidee: „Anerkennung und Bewerbung des Ehrenamtes“=> Es besteht kein Handlungsbedarf: Über z.B. den Neujahrsempfang und weitere Aktivitäten der Kommune werden Ehrenamtliche wertgeschätzt.
- Ziel „Gemeinsame Klärung der Standortperspektiven von Schulen und Kitas in der Gemeinde“=> Mittelfristiger Handlungsbedarf besteht weiter, vor allem Ausbau der IGS als Oberstufe und Verbesserung des Images der IGS. Die Idee soll weiter in der Diskussion bleiben.
- Ziele „Innenentwicklung vor Außenentwicklung – Wohnflächenverbrauch innerorts bedarfsgerecht steuern“ und „Attraktive Wohnangebote im Innenbereich schaffen und gezielt vermarkten“=> Die Ziele werden von Rat/ Verwaltung umgesetzt.
- Projektideen „Barrierefreiheit bei gestalterischen Maßnahmen im öffentlichen Raum beachten“; „Vorhandene Einzelhandelsangebote in den Ortsteilen sichern“ und „Nahversorgungskonzepte für ältere Mitbürger/innen“=> Es besteht kein weiterer Handlungsbedarf, da Rat und Verwaltung für das Thema Barrierefreiheit zuständig sind. Es gibt keinen Handlungsbedarf im Themenfeld Einzelhandelsangebote. Die Idee zu Nahversorgungskonzepten hängt eng mit dem Thema Mobilität zusammen, s. Arbeitsgruppe 2.
- Projektideen „Familienfreundlichen Wohnungsbau realisieren“ und „Sozialen Wohnungsbau neu auflegen“. Beide Ideen haben eine direkte Verbindung zueinander. Beim Thema Familienfreundlichkeit spielen vor allem Infrastrukturen (Spielplätze, Treffpunkte etc.) eine Rolle. => Die Ideen werden von Rat/ Verwaltung umgesetzt. Insbesondere das Thema preiswerter Wohnraum hängt von vielen Faktoren ab (Grundstücks-/ Gebäudeeigentum, Vorgaben, etc.).
Neue Projektidee bzw. Weiterentwicklung: „Vernetzung, Information und Beratung“
Die Ideen zu „Altengerechtes Wohnen gerade auch in kleinen Ortsteilen realisieren“, „Mehrgenerationenwohnen anbieten“, „Pflegestützpunkt Außenstelle Bovenden“ und „Mehr Angebote für betreutes Wohnen“, werden zusammen betrachtet.
Es gibt aktuelle Planungen, im Kernort Bovenden altengerechtes und betreutes Wohnen zu realisieren. In den Ortsteilen ist dies Hauptaufgabe der Privaten, da öffentliche Akteur/innen hier kaum Möglichkeiten haben.
Hintergrund: Es gibt eine Reihe von Beratungen, z.B. soziale Wohnraumberatung oder Pflegeberatung und weitergehende Informationen auf verschiedenen Internetseiten. Darüber hinaus besteht ein Bedarf an weiteren Informationen direkt vor Ort. Für die Gemeinde Bovenden wird ein Beratungsangebot derzeit häufig von Frau Pröhl ehrenamtlich übernommen. Dieses ehrenamtliche Engagement hat aber Grenzen.
=> Vernetzung/ Information und Beratung soll über verschiedene Wege umgesetzt werden:
- Informationen in Bovenden aktuell: Regelmäßig Ansprechpartner und Adressen veröffentlichen.
- Internetseite Bovenden: Hier sollen Informationen und Ansprechpersonen aufgenommen werden.
- Die Dorfmoderatoren klären, ob der aktuell zusammengestellte Verteiler von Ansprechpartner/innen weitergegeben werden kann. Darüber hinaus sollen die relevanten Informationen direkt an die Ortsvorsteher/innen gegeben werden.
Handlungsfelder „Technische Infrastruktur und Wirtschaft“ sowie „Freizeit und Tourismus, Landschaft und Natur“
Die Arbeitsgruppe widmet sich im Schwerpunkt dem Thema Verkehr und Mobilität.
- Projektidee „ÖPNV barrierefrei gestalten“: Die Linien wurden gerade neu vergeben. Nach neuesten Informationen kann eine 100 prozentige Verfügbarkeit barrierefreier Fahrzeuge ab 2017 erreicht werden – und nicht, wie erst befürchtet, erst ab 01.01.2024. Herr Ahlborn weist darauf hin, dass es wichtig ist, in dem Zeitraum, in dem noch nicht alle Fahrzeuge barrierefrei sind, dies in den Fahrgastinformationen entsprechend anzugeben.
- Besonderer Verbesserungsbedarf besteht nach wie vor im Osten des Gemeindegebietes (u. a. Linie 185). Die Linie sollte auch außerhalb der Schulzeiten wieder aktiviert werden – als Anschluss nach Nörten-Hardenberg (dort Anschluss an die Deutsche Bahn). Ggf. wäre hier ein gutes „Feld“ für einen Bürgerbus.=> Wie wird das Thema weiter verfolgt, wer tut es?
- Projekt des LK „Eco-Bus“: Es soll geprüft werden, inwieweit Bovenden von dem Projekt profitieren könnte.=> Wie wird das Thema weiter verfolgt, wer tut es?
- Projektidee Bürgerbus: Wenn die Machbarkeitsstudie erstellt wird, sollte sie berücksichtigen, dass eine Taktverdichtung unter 2 Stunden auch hier wahrscheinlich nicht möglich sein wird.=> Die Verwaltung klärt die Möglichkeiten der Vergabe der Machbarkeitsstudie, in der genau solche Faktoren mit berücksichtigt werden sollen. Z.Zt. kein weiterer Handlungsbedarf im Rahmen des Leitbildprozesses.
- Nahverkehrsplan und Mobilitätskonzept des LK: Die Planungen laufen derzeit.=> Die Ortsteile werden gebeten, Bedarf an die Kommune zu melden, die diese dann weitergeben wird. Hierbei kann es um Linienführung, Taktzeiten und -frequenzen, Barrierefreiheit von Fahrzeugen und Haltestellen oder auch Radverkehrsfragen gehen.
- Verkehrsberuhigung Lenglern: Das Thema wird erneut angesprochen. Es zeichnen sich hierbei jedoch keine Handlungsmöglichkeiten im Rahmen des Leitbildprozesses ab.
- Die Themen Fahrgastinformationen (Herr Ahlborn) und Anbindung der Plesse (Herr Riethig) werden auch im nächsten Jahr weiter verfolgt.
- Zum Ziel „Ausbau E-Mobilität fördern“: Es gibt inzwischen in Bovenden zwei Stromtankstellen.=> Die Ortsteile werden gebeten, bestehenden weiteren Bedarf an die Kommune zu melden, um ein attraktives Netz aufbauen zu können.
Das Thema E-Mobilität soll bei Erneuerungen des städtischen Fuhrparkes Zug um Zug berücksichtigt werden.
Weitere angesprochene Themen:
- Zum Ziel „Ausbau der Windenergie vorantreiben“: Die Ausweisung von Vorranggebieten läuft. Mit einer Festsetzung wird im Sommer 2016 gerechnet.=> Es besteht kein weiterer Handlungsbedarf. Mit der Ausweisung sind die Voraussetzungen für eine Erreichung des Zieles gegeben. Im Zuge der Realisierung einzelner Standorte muss darauf aufbauend in weiteren Verfahrensschritten u.a. auch die Naturverträglichkeit geprüft werden.
- Zum Ziel „Anforderungen von Landschafts- und Naturschutz mit denen erneuerbarer Energien koordinieren“: Im Bereich der Windenergie: s.o.
Auf die Nachfrage, ob nicht die vorhandene Wärme der Plesse-Milch (Reyershausen) genutzt werden könnte, wird entgegnet, dass eine entsprechende Untersuchung ergeben hat, dass eine Nutzung ökonomisch nicht sinnvoll erscheint, da kein Großabnehmer in der Nähe ist. Eine Option bestünde ggf. nur, wenn die privaten Nachfrager/innen aus Reyershausen gemeinsam als „Großabnehmer“ auftreten würden.=> Zurzeit kein weiterer Handlungsbedarf - Zur Projektidee „Beschilderung und Wegweisung für Wanderer und Radfahrer“: Inzwischen ist eine gute Beschilderung/ Wegweisung rund um die Plesse vorhanden. => Projektidee ist umgesetzt, kein weiterer Handlungsbedarf
- Zur Projektidee „Anbindung an die Plesse“: Eine mögliche Verknüpfung mit dem Projekt „Eco-Bus“ soll geprüft werden. Auch die Anbindung aus dem Kernort Bovenden heraus soll geprüft werden.=> Das Thema soll in Rat/ Politik weiter bearbeitet werden.
- Zum Ziel „Eigenständige Gemeindewerke ausbauen und autarke Wasserversorgung halten“: Die Eigenständigkeit der Gemeindewerke wird von allen Anwesenden betont. Die Frage der autarken Wasserversorgung wird in Zusammenhang mit der Frage der Wasserqualität/ -härte in Bovenden offensichtlich ambivalent diskutiert.
6. Wie geht es weiter? Ein Ausblick
Frau Lehmann und Herr Glatthaar stellten im Abschlussplenum die Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen vor. Durch Nachfragen aus dem Plenum wurde deutlich, dass es ein Interesse an den vorgestellten Projektideen auch aus anderen Ortsteilen gibt und ein zukünftiger Austausch über die Ortsteilgrenzen hinaus stattfinden sollte.
Herr Bürgermeister Brandes sicherte in seinen Schlussworten allen Teilnehmenden und engagierten Bürgerinnen und Bürgern zu, dass von Verwaltung und Politik für die weitere Umsetzung der Projekte größtmögliche Unterstützung stattfindet. Zudem regte er an, den zeitlichen Rahmen für ein nächstes Treffen enger zu stecken und regelmäßige Treffen, in kleinem Kreis mit den Projektverantwortlichen, im Vierteljahrestakt durchzuführen. Hierzu wird die Gemeinde einen Vorschlag machen und die Teilnehmenden des heutigen Workshops informieren. Er bedankte sich abschließend für die aktive Teilnahme und die interessanten Diskussionen am heutigen Abend und wünschte sich weiterhin einen regen Austausch und Engagement.
Protokoll: proloco