FINALE FASSUNG: Leitbild Flecken Bovenden 2030
Der Rat des Flecken Bovenden hat in seiner Sitzung Nr. 14 am 6. September 2013, TOP 5, mehrheitlich nachfolgendes Leitbild Flecken Bovenden im Jahr 2030 beschlossen:

Inhalt
Vorwort
Präambel
Das Leitbild: Flecken Bovenden im Jahr 2030
Das Prägende und Gemeinsame: Leben im Miteinander der Generationen
Das Individuelle: Acht Partner mit eigenem Profil in guter Zusammenarbeit
Soziale Infrastruktur, Dorfgemeinschaft, Kultur
Siedlungsentwicklung, Wohnen, Plätze und Versorgung
Technische Infrastrukturen, Wirtschaft
Freizeit und Tourismus, Landschaft und Natur
Vorwort
Der Flecken Bovenden ist eine lebendige Gemeinde vor den Toren der Universitätsstadt Göttingen. Zu den 8 Ortsteilen gehören der Kernort Bovenden, als zentraler Mittelpunkt der Gemeinde, und die kleineren Ortsteile Billingshausen, Eddigehausen, Emmenhausen, Harste, Lenglern, Reyershausen und Spanbeck, die teilweise deutlich ländlicher geprägt sind.
Angebote der medizinischen Versorgung, Einkaufsmöglichkeiten sowie weitere Dienstleistungen sind besonders im Kernort vorhanden. Auch das Angebot seniorengerechter Wohnungen mit Betreuung ist mit mehr als 100 Wohneinheiten im Zentrum konzentriert. Kindergärten und Krippen, Schulen und Horte bieten den Familien allerdings über die ganze Ausdehnung der Gemeinde gute Ganztagsbetreuungseinrichtungen. Alle Angebote sind an den Bedürfnissen der Familien orientiert.
Doch auch im Flecken Bovenden zeigt sich - trotz der Nähe zum Oberzentrum Göttingen -, dass die Geburtenzahlen sinken und der Anteil älterer Menschen in den Ortschaften ansteigt. Gebäu-deleerstand ist glücklicherweise noch eher selten festzustellen.
Der Rat des Flecken Bovenden hat diese Anzeichen des demographischen Wandels zum Anlass genommen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Leitbild für den Flecken Bovenden zu entwickeln.
Auf vielen Veranstaltungen und Dorfbegehungen wurde ein Jahr lang diskutiert, wie unsere Gemeinde im Jahr 2030 aussehen soll, damit Menschen aller Generationen sich nach wie vor wohlfühlen im Flecken Bovenden, sowohl im Zentrum als auch in den Ortsteilen. Das Ergebnis liegt nun vor für ein „Leben und Wohnen im Miteinander der Generationen“ – nicht erst im Jahr 2030!
Jetzt gilt es, die einzelnen Projekte tatsächlich auf den Weg zu bringen. Erste Aktivitäten sprechen für die große Motivation der Menschen, die Ideen für ihre Dörfer auch umzusetzen.
Rat und Verwaltung sind gefragt, dieses Engagement zu unterstützen.
Ein herzliches Dankeschön gilt allen, die sich in vielen Veranstaltungen intensiv engagiert haben. Ein besonderer Dank geht auch an Frau Dr. Lehmann und Herrn Dr. Glatthaar vom Büro proloco, die uns in diesem Prozess so fachkundig und kreativ unterstützt haben.
Heidrun Bäcker
Präambel
Die Städte und Gemeinden sind das Fundament unseres Staates. Die zukünftige Entwicklung im Flecken Bovenden wird maßgeblich von den Menschen vor Ort bestimmt. In Anerkennung dieser Tatsache und Chance haben aktive Menschen aus Bovenden in Umsetzung eines entsprechenden Ratsbeschlusses gemeinsam ein Leitbild für die Gemeinde im Jahr 2030 erarbeitet. Im Rahmen eines fast einjährigen Prozesses mit über 170 aktiven Bürgerinnen und Bürgern wurden die Besonderheiten der acht Ortsteile, Ist-Bewertungen, Prognosen künftiger Entwicklungen und Bewertungen der wichtigsten Zukunftsthemen gemeinsam erarbeitet. Unter dem Motto „Leben im Miteinander der Generationen“ verstehen sich die acht Ortsteile als „Partner mit eigenem Profil in guter Zusammenarbeit“. Das Leitbild der Gemeinde Flecken Bovenden 2030 verfolgt die zentralen Ziele der Chancengleichheit und guten Lebensqualität für alle Bewohnerinnen und Bewohner und des nachhaltigen Umganges mit natürlichen Ressourcen. Die Balance zwischen Weiterentwicklung, Erneuerung und Wachstum einerseits sowie Bewahrung und Sichtbarmachung sowie Schutz von Natur, Kultur und Traditionen andererseits prägt das Leitbild der Gemeinde Flecken Bovenden. Das positive Zukunftsbild ist aus dem Blickwinkel des Jahres 2030 formuliert. Die im Leitbild enthaltenen Ziele beschreiben die Wege dorthin. Die im Leitbild enthaltenen Handlungsfelder beschreiben Entwicklungsziele.
Menschen aus der gesamten Gemeinde haben fünf Leitprojekte entwickelt, die im Besonderen zur Umsetzung des Leitbildes beitragen können. Das hohe Engagement der Bürgerinnen und Bürger findet seinen Ausdruck auch in der Bereitschaft, sich für „Startprojekte“, also Sofortmaßnahmen, selber zu engagieren und gemeinsam mit Rat und Verwaltung die Verantwortung für die Umsetzung zu übernehmen.
In diesem Sinne ist die Umsetzung des Leitbildes eine gemeinsame Aufgabe und Verantwortung von Politik, Verwaltung und Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Flecken Bovenden.
Das Leitbild 2030 bedarf der stetigen Fortschreibung. Deshalb sollen seine Inhalte im Diskurs aller Beteiligten laufend geprüft, ergänzt und an die Erfordernisse der Zeit angepasst werden. Es hindert die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung nicht, auch andere Ideen und Ziele für die zukünftige Entwicklung der Gemeinde zu formulieren. Die Umsetzung des Leitbildes 2030 ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Politik und Verwaltung sowie der Bürgerinnen und Bürger des Flecken Bovenden.

Das Leitbild: Flecken Bovenden im Jahr 2030
Das Prägende und Gemeinsame: Leben im Miteinander der Generationen
Bovenden verbindet die Vorteile der Nähe zum gut erreichbaren Oberzentrum Göttingen mit überschaubaren, teilweise dörflichen, idyllischen Strukturen und einer Lage in schöner Landschaft mit hohem Naherholungswert.
Bovenden ist beliebter und attraktiver Lebensort für Menschen aller Altersstufen. Angebote für neue Wohnformen und ein starkes Versorgungszentrum sind wesentliche Faktoren für die sehr hohe Wohnzufriedenheit von älteren und alten Menschen ebenso wie von Familien und Singles. Das starke bürgerschaftliche Engagement in den Bereichen Nahversorgung und Mobilität trägt wesentlich zur Attraktivität bei. Zu der bereits seit über 20 Jahren bestehenden Bürgerstiftung kamen verschiedene Gruppen und Initiativen hinzu (Dorfladen, Fahrgemeinschaften, Bringdienste usw.). Neubürgerinnen und Neubürger wird das Ankommen durch vielfältige Angebote in den Ortsteilen leicht gemacht. Pflege von Traditionen und Wahrung kultureller Identität bedeuten hier ein Anknüpfen an landwirtschaftliche und handwerkliche Traditionen und deren Fortschreibung hinein in den heutigen Alltag.
Die Gewerbegebiete in Bovenden und Reyershausen, die Teppichdomäne in Harste sowie die zahlreichen kleineren gewerblichen, handwerklichen und landwirtschaftlichen Betriebe in Lenglern und den anderen Ortsteilen bieten vielfältige Arbeitsplätze in Bovenden.
Der Kernort Bovenden erfüllt mit hoher Qualität zentrale Aufgaben für alle Ortsteile und ist unbestrittener Mittelpunkt der Gemeinde. Die Innenbereiche aller Ortsteile sind lebendige Zentren für ihre Bewohner/innen – mit unterschiedlichem Charakter und Funktionen. Durch vielfältige Kooperationen sind die Ortsteile näher aneinander gerückt. Ehrenamtliches Engagement und professionelle Aktivitäten greifen ineinander. Gemeinsam werden gute und vielfältige Angebote in den Bereichen Sport und Kultur, Tourismus, Nahversorgung und Gesundheit mit einer Kombination aus ärztlichen, pflegerischen und unterstützenden Angeboten sichergestellt.
Gleichzeitig wurde viel für die Betonung der unter-schiedlichen Charaktere und Entwicklung unterschiedlicher Aufgaben der einzelnen Ortsteile getan. Das vielfältige Miteinander der acht Ortsteile, in dem sich alle gerade in ihrer Unterschiedlichkeit zu einem Ganzen zusammengefunden haben, ist Grundlage für die Identifikation der Menschen mit Bovenden. Das Bild des Vogels, bei dem der Kernort für Kopf und Körper steht, die Ortsteile für die Flügel mit denen die Leichtigkeit des Flugs erst zu erreichen ist, prägt das Miteinander der acht Ortsteile. Die Kraft der Flügel liegt dabei zum großen Teil in der Kooperation der Ortsteile im Westen bzw. im Osten von Bovenden.

Das Individuelle: Acht Partner mit eigenem Profil in guter Zusammenarbeit

Der Kernort Bovenden übernimmt für alle Ortsteile zentrale Funktionen in den Bereichen Nahversorgung, soziale Infrastruktur, Bildung, Gesundheit, Gewerbe und Arbeitsplätze. Er ist für die Bewohner/in-nen aus dem ganzen Flecken Bovenden ein Ort gemeinsamer Identifikation. Der Kernort stellt bedarfsgerecht neuen Wohnraum zur Verfügung. Die städtebauliche Sanierung des Altdorfes ist seit etlichen Jahren

erfolgreich abgeschlossen. Der Ort mit seinem gastronomischen Angebot ist sowohl bei den Bovendern als auch bei Rad- und Wandertourist/innen beliebt. Der zentrale Bereich zwischen Feldtorpassage und Rathaus ist nach städtebaulicher Sanierung rund um das Rathaus weiterhin Standort für Einzelhandel und Fachgeschäfte.

Lenglern, „das Dorf im Wandel“, ist für die westlichen Ortsteile ein wichtiger Anlaufpunkt mit vielfältigen Angeboten im Bereich Bildung, Sport, Versorgung, Gesundheit und Freizeit, die teilweise in Kooperation mit den benachbarten Orten Harste und Emmenhausen stattfinden. Lenglern vereint den ländlich dörflichen Charakter mit modernen und neuen Bauten, ohne sein Gesicht zu verlieren. Dies liegt vor allem an der seit

vielen Jahren verstärkten Innenentwicklung. Die Verbindungen zum Kernort Bovenden sind mit Radwegen und alternativen Mobilitätsangeboten sehr gut. Durch die Nähe zu Göttingen gelingt es, die Bevölkerungszahl stabil zu halten.

Das „Domänendorf“ Harste ist schon seit langem städtebaulich durch die Domäne geprägt. Das Gelände wird für verschiedene kleine Veranstaltungen und Aktivitäten genutzt. Nachdem in den ersten Jahren die Veranstaltungen vor allem von Menschen aus Harste getragen und besucht wurden, hat sich der Einzugskreis inzwischen vergrößert. Gestalterisch wurden in den letzten Jahren Gebäude, Freiflächen und der

öffentliche Raum des gesamten Ortsteiles weiter gepflegt. Harste stellt nach wie vor viele Arbeitsplätze für die Gemeinde Bovenden. Die hohen Qualitäten als Wohnstandort machen Harste nach wie vor für Zuziehende attraktiv.

Emmenhausen, ländlich, klein, gemeinsam, ist der kleinste Ortsteil und hat den ursprünglichen dörflichen Charakter weitgehend erhalten, ohne in der Zeit stehengeblieben zu sein. Der Ortsteil hat eine sehr aktive Dorfgemeinschaft und schafft es, die Bevölkerungszahl weitgehend stabil zu halten, auch wenn Angebote und Einrichtungen in den nächst größeren Orten oder in Bovenden sind. Emmenhausen profitiert zusätzlich

von der Nähe zu Göttingen.
Eddigehausen, das Dorf „zu Füßen der Burg“ und direkter Nachbarort des Ortsteils Bovenden hat seine Lage bei der Burg Plesse für eine Verbesserung des Angebotes im Freizeit- und Tourismusbereich genutzt (u. a.

Gastronomie, Wegweisung). Nicht nur im Tourismus, auch im Dienstleistungsbereich und in der Weiterbildung wurden neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Lage zu Göttingen, eine gute technische Anbindung und die Weiterbildungseinrichtung Mariaspring waren die Grundlage dieser Entwicklung.

In Reyershausen, dem Dorf mit Bergbautradition und Bioenergie ist die gewerblich-industrielle Vergangenheit bis heute spürbar und hat ihre Fortsetzung in neuen Wirtschaftsbetrieben gefunden. Inzwischen gehört die Energiegewinnung aus Biogas zum gewerblichen Bild des Ortes. Die Siedlungshäuser aus der Zeit des

Kalibergbaus sind als Wohnraum nach wie vor begehrt und geben dem Ort sein eigenes Gesicht. In den Gewerbe- und Handwerksbetrieben in Reyerhausen finden viele Menschen aus Bovenden Arbeit. Das Schulgebäude beherbergt seit etlichen Jahren nicht nur die Grundschule, sondern auch Übungsräume für Musikgruppen und andere Aktivitäten. Das Ratsburgbad ist attraktives Freizeitangebot weit über Reyershausen

hinaus.
Das „Pferdedorf“ Billingshausen ist in der gesamten Region bekannt, der ländliche Charakter und viele Hofstellen konnten durch die Pferdenutzungen erhalten werden. Die verschiedenen Reitangebote sind zum

touristischen Anziehungspunkt geworden und die Verbindung von der Burg Plesse über verschiedene Natur- und Erlebnispfade zieht außerdem Wander- und Radtouristen an. Diese Entwicklungen fanden stetig und ortsbildverträglich statt, so dass der ländliche Charakter von Billingshausen erhalten blieb. Die Kirche in Unterbillingshausen konnte in das Kultur- und Veranstaltungsnetz der gesamten Gemeinde integriert werden.

Spanbeck, die aktive ländliche Idylle, gehört zu den kleinsten Ortsteilen und hat seinen ländlichenCharakter in reizvoller Naturlandschaft weitgehend erhalten. Die fehlenden Angebote und Einrichtungen im Ort werden durch Kooperationen mit den Nachbarorten und eine sehr aktive Dorfgemeinschaft in vielen Bereichen

ausgeglichen, Mobilität wird gemeinschaftlich organisiert und es sind viele neue Angebote – meist in Kooperation mit der Kirche – entstanden. Spanbeck hat den naturtouristischen Schwerpunkt mit verschiedenen Angeboten als Profil entwickelt, die auch von den anderen Ortsteilen sowie regional sehr gut nachgefragt werden.
Soziale Infrastruktur, Dorfgemeinschaft, Kultur
Starkes Zentrum und lebendige Dorfgemeinschaften durch attraktive Treffpunkte und Kooperationen
Im Jahr 2030 hat der Flecken Bovenden eine viel-fältige und zukunftssichere soziale Infrastruktur. Der Ortsteil Bovenden übernimmt damit wesentliche Funktionen für die Ortsteile und ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt, dessen Bedeutung stetig wächst. Das Motto: „Unseren Ortsteilen geht es nur so gut, wie es dem Ortsteil Bovenden geht“, ist gelebte Realität.
Im Ortsteil Bovenden gibt es eine vielfältige Bildungslandschaft, Betreuungsangebote für Kinder von 0 bis 6 Jahren, Hortbetreuung, Mehrgenerationen-Treffs, seniorengerechtes Wohnen, ambulante bis stationäre Pflegeeinrichtungen, verschiedene Ärzt/innen sowie ein aktives Vereins- und Sportleben. Die vielfältigen Angebote und Einrichtungen der Vergangenheit konnten gesichert und erweitert werden, beispielsweise durch den Generationenpark oder die Einrichtung eines Pflegestützpunktes.
In jedem Ortsteil gibt es mindestens einen öffentlich geförderten Treffpunkt, der sehr gut genutzt wird. Dieser wurde meist durch viel Eigenleistung vor Ort modernisiert und saniert und ist barrierefrei zugänglich. Nicht überall sind das die Dorfgemeinschaftshäuser, aber überall sind es attraktive und multi-funktional nutzbare Räume, teilweise in Kooperation mit Kirche, Gaststätten oder Vereinsheimen. Diese einladenden Treffpunkte sind die Orte, an denen sich die lokale Gemeinschaft trifft. Die Attraktivität konnte durch verschiedene Angebote erweitert werden, hier finden neben Treffen und Festen auch regelmäßige Beratungen und Betreuungen und generationenübergreifende Angebote statt. Wesentliche Träger dieser lokalen Einrichtungen und der Angebote sind z.B. Kirchen, Sportvereine oder lokale Initiativen – damit sind auch unterschiedliche Angebotsschwerpunkte verbunden.
Die Mehrzahl der Vereine in der Gemeinde hat den Generationenwechsel in den vergangenen Jahren geschafft, inhaltliche Neuausrichtungen, wie z.B. Trendsportarten und gleichzeitig ein Wiederentdecken der vorhandenen Stärken und Profile (z.B. Gesang und Handballsport) haben dazu beigetragen.
Die gewachsenen Kooperationen zwischen den Orten haben dazu geführt, dass heute größere Veranstaltungen einzelner Orte auch in den Nachbarorten stattfinden können oder umgekehrt auch kleinere Feiern „beim Nachbarn“, eben immer dort, wo der jeweilige Treffpunkt am besten zur Veranstaltung passt.
Attraktive Bildungsangebote und wohnortnahe Betreuung
Wohnortnahe und attraktive Bildungs- und Betreuungsangebote sind der Kern einer familienfreundlichen und sozial gerechten Gemeinschaft in Bovenden. Ganztagsschulangebote und flexible Kita-Betreuung im Westen (Emmenhausen, Harste, Lenglern), in der Mitte (Bovenden, Eddigehausen) und im Osten (Reyershausen, Billingshausen, Spanbeck) werden durch spezifische und von lokalem Engagement getragene Angebote ergänzt, u. a. kleine Schulen mit jahrgangsübergreifendem Angebot, Kita-Betreuungsangebote in privater Trägerschaft und eine Vielzahl von lokalen Angeboten für alle Generationen. Die weiterführende Schule ist nach wie vor im Ortsteil Bovenden und konnte durch ein Gymnasialangebot ergänzt werden.
Auf die älter werdende Gemeinschaft in Bovenden wurde durch die Einrichtung eines zentralen Pflegestützpunkts mit verschiedenen lokalen Angeboten reagiert. Neben den Beratungen sind überall Angebote und Aktivitäten entstanden, die nicht nur von älteren Personen gut angenommen werden, sondern eine prägende Säule der lebendigen Dorfgemeinschaft sind.
Die gesundheitlichen Angebote mit Haus- und Fachärzt/innen besonders in Bovenden und Lenglern, das medizinische Versorgungszentrum (MVZ) und viele weitere Bewegungs- und Gesundheitsangebote in allen Ortsteilen sind prägendes Merkmal der gesamten Gemeinde.
Kulturelle Vielfalt durch vernetzte Angebote
Das vielfältige kulturelle Leben in Bovenden profitiert von den vielen dezentralen Initiativen und Aktivitäten genauso wie von weithin beachteten zentralen Veranstaltungen unter dem gemeinsamen Dach: „Bovenden Kultur“. Seit Jahrzenten schaffen es die „Kulturfreunde“ regelmäßige regional beachtete Veranstaltungen in Bovenden zu organisieren, die einen so großen Zustrom haben, dass die Anzahl der Veranstaltungen stetig steigt. Die Kulturfreunde koordinieren und organisieren Ausstellungen, offene Ateliertage und ein ganzjähriges Kulturprogramm in allen Ortsteilen. Das Domänendorf Harste übernimmt mit seiner städtebaulichen Besonderheit dabei eine besondere Rolle – hier werden in Kooperation mit dem Eigentümer der Domäne regional beachtete Kulturevents veranstaltet.
Entwicklungsziele
Gemeinsame Diskussion und Klärung der Standortperspektiven der Grundschulen in der Gemeinde. Gemeinsame Diskussion und Klärung de Standortperspektiven der KiTas in der Gemeinde
Insgesamt qualitativ hochwertige Bildungs- und Betreuungslandschaft durch ergänzende Angebote, kleinteilige Projekte und Modelle (z.B. jahrgangsübergreifender Schulunterricht, Ferienbetreuung von Kindern, ergänzende Kita-Modelle) schaffen. Einen Pflegestützpunkt in Bovenden einrichten und in den Ortsteilen lokale (temporäre) Angebote schaffen. In jedem Ortsteil mindestens einen öffentlich geförderten Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft sichern und unterhalten. Generationenübergreifende und zielgruppenspezifische Angebote (Vereine, Verbände, Kirchen,…) in jedem Ortsteil anbieten und besondere Angebote in Kooperation entwickeln. Im Bereich Sport ortsteilübergreifende Angebote entwickeln und umsetzen. Im Bereich Kultur ortsteilübergreifende Angebote entwickeln und umsetzen.
Leitprojekt A: „Miteinander füreinander“ (Kooperation und Dorfgemeinschaft, Nahversorgung, Kita, Bildung, Vereine…)
Mit dem Leitprojekt „Miteinander füreinander“ wird die große Bedeutung hervorgehoben, die Kooperation und Dorfgemeinschaft für die Umsetzung des Leitbildes haben. Die zum Leitprojekt A zusammengefassten Projektideen mit gesamtkommunaler Bedeutung verfolgen alle das Ziel, ein aktives und vielfältiges Leben in allen Ortsteilen für alle Altersstufen und die jeweiligen Bedürfnisse zu schaffen und zu erhalten. Die Verbesserung der Nahversorgung gehört dazu, wie auch die Kinderbetreuung, das Vereinsleben oder kulturelle Aktivitäten. Allen Ideen gemeinsam ist, dass teilräumliche Kooperationen meist im Mittelpunkt stehen.
Startprojekte |
Siedlungsentwicklung, Wohnen, Plätze und Versorgung
Kompakte Siedlungsbereiche und lebendige Ortskerne
Im Flecken Bovenden steht die Innenentwicklung der Ortsteile an erster Stelle. Der Kernort Bovenden hat sich aufgrund seiner Nähe zu Göttingen baulich weiterentwickelt. Insgesamt konnte zum einen der Flächenverbrauch verringert werden, zum anderen konnten die Innenbereiche aller acht Ortsteile belebt werden. Die bewusste Gestaltung kompakter Siedlungsbereiche und klar definierter und erkennbarer Ortsränder trägt mit zum Erhalt des jeweils ortstypischen Charakters bei. Auf der Grundlage eines Leerstands- und Brachflächenkatasters konnte durch ein gemeinsames Leerstandsmanagement der Gemeinde in Kooperation mit der Immobilienwirtschaft dem zunehmenden Leerstand entgegengewirkt werden. Besonders in den kleineren Ortsteilen konnte ein Großteil der Nachfrage mit leerstehenden oder brach gefallenen Grundstücken gedeckt werden. Einige nicht mehr vermarktbare Gebäude mussten abgerissen werden. Teilweise entstanden ortsangepasste Neubauten auf diesen Grundstücken, teilweise wurden sie als Freifläche gestaltet und tragen so zur Attraktivität im Innenbereich bei. Bei dieser Entwicklung waren gezielte Förderprogramme von Bund und Land hilfreich. Bei Um- und Neubauten wurde verstärkt auf hohen energetischen Standard und Barrierefreiheit geachtet.
Im Rahmen eines nachhaltigen Flächenmanagements der Gemeinde wurden Neubauaktivitäten gezielt in die Innenbereiche oder auf bereits ausgewiesene, aber noch nicht vollständig bebaute Neubaugebiete gelenkt. Gemeinsam mit allen Ortsteilen wurde das Konzept zum nachhaltigen Flächenmanagement entwickelt. Durch eine verbesserte Erreichbarkeit des Kernortes und benachbarter Ortsteile mit Grundschulen, Kindergärten, Läden und Dienstleistern, sowie Arztpraxen konnte die Attraktivität insbesondere der kleineren Ortsteile erhöht werden, dies führt auch zu einer stabilen Einwohnerzahl.
Generationenübergreifendes Wohnen und Leben
Insbesondere im Kernort mit fußläufiger Erreichbarkeit von Einrichtungen der Nahversorgung und sozialen Treffpunkten entstanden altengerechte Wohnangebote Wohnangebote. In den Ortsteilen ohne eigene Nahversorgung vor Ort entstanden Bring- und Fahrdienste, so dass auch ältere und/oder mobilitätseingeschränkte Menschen in allen Ortsteilen von Bovenden gute Lebensbedingungen finden. Dazu gehört in jedem Ortsteil auch ein Treffpunkt mit Angeboten auch für ältere Menschen.
Auf etlichen länger leerstehenden Grundstücken in den Ortskernen leben inzwischen junge Menschen, auch Familien mit Kindern, die sich dort durch Umbau oder Neubau attraktiven und individuellen Wohnraum geschaffen haben. Die Kinder sind Teil der lebendigen Ortskerne und nutzen wie auch die älteren Menschen gerne die öffentlichen Plätze und Freiflächen vor der Tür. Auch für Jugendliche gibt es in allen Ortsteilen attraktive Treffpunkte. Die gute Erreichbarkeit von Grundschulen und Kindergärten sowie das Freizeit- und Kulturangebot tragen mit zur Attraktivität Bovendens für alle Altersgruppen bei.
Gut versorgt und mobil
Der Ortsteil Bovenden nimmt nach wie vor die wichtigste Rolle bei der Nahversorgung ein. Es ist geglückt, die Einzelhandelsangebote im Kernort Bovenden zu bündeln, um insbesondere für Menschen mit und ohne Auto aus den umliegenden Ortsteilen attraktiv zu sein.
In den Ortsteilen gibt es wieder mehr wohnortnahe Nahversorgung als im Jahr 2012. Kooperationen benachbarter Ortsteile und die Bereitschaft aller Bewohner/innen, die wohnortnahen Angebote zumindest durch den Einkauf dort zu unterstützen, sind stark gestiegen. In zwei Ortsteilen entstanden Dorfläden, so dass hier die Nahversorgung wieder zu Fuß erreichbar ist und es zudem einen neuen zentralen Treffpunkt im Ort gibt. Durch Kooperation mit dem Bürgerbus und ergänzenden ehrenamtlichen Angeboten (Bringdienste, Fahrgemeinschaften) profitieren auch die Bewohner/innen der benachbarten Ortsteile davon und die Läden können sich auf eine größere Nachfrage verlassen.
In anderen Ortsteilen sind die regelmäßigen, gemeinsamen Einkaufsfahrten im Neunsitzer nach Bovenden oder Göttingen gerade für ältere Menschen zu einem wichtigen sozialen Treffpunkt geworden.
Entwicklungsziele
Innenentwicklung vor Außenentwicklung als prägendes Merkmal der Entwicklung in allen Ortsteilen umsetzen, weiteren Flächenverbrauch für Wohnnutzung vorwiegend innerorts bedarfsgerecht steuern Gemeindeweites Leerstandsmanagement und nachhaltiges Flächenmanagement entwickeln in Kooperation mit Privateigentümern, Immobilienwirtschaft, Handel Attraktive Wohnangebote im Innenbereich schaffen und gezielt vermarkten Altengerechtes Wohnen in Innenbereichen fördern Charaktere der acht Ortsteile sowohl gestalterisch wie von den Nutzungen her stärken Bei gestalterischen Maßnahmen im öffentlichen Raum auf Barrierefreiheit achten Gute Lebensbedingungen für Jung und Alt in allen Ortsteilen sichern Noch vorhandene Einzelhandelsangebote in den Ortsteilen sichern und durch bürgerschaftlich getragene Angebote ergänzen.
Leitprojekt B „Wohnqualität in jedem Lebensalter und jeder Lebenslage“ (Generationengerechtes Wohnen, soz. Wohnungsbau, ...)
Mit dem Leitprojekt „Wohnqualität in jedem Lebensalter und jeder Lebenslage“ wird das Profil der Gemeinde Flecken Bovenden als attraktiver Wohnstandort weiter gestärkt. Der Standortvorteil durch die Nähe zur Stadt Göttingen soll auch für die Zukunft weiterentwickelt werden. Unter dem Stichwort „generationengerechtes Wohnen“ geht es sowohl um familienfreundliches als auch um altengerechtes Wohnen. Die Sicherung preiswerten Wohnraumes ist ein weiteres Thema. Innenentwicklung und Nachverdichtung sind dabei Schwerpunkte zur Belebung der Innenbereiche aller Ortsteile.
Startprojekt Bestandsimmobilien gezielt durch Einführung eines Förderprogramms „Jung kauft Alt“ für junge Menschen vermarkten Familienfreundlicher Wohnungsbau Altengerechtes Wohnen gerade auch in kleinen Ortsteilen initiieren Sozialen Wohnungsbau neu auflegen |
Leitprojekt C „Attraktiv im Wandel“
Im Rahmen eines nachhaltigen Flächen- und Leerstandsmanagements sollen im Leitprojekt „Attraktiv im Wandel“ die Fragen der Neuausweisungen von Bauflächen und der Innenentwicklung gemeinsam bearbeitet werden. Zielsetzungen des Leitprojektes sind die Einschränkung weiteren Flächenverbrauchs, die Vermeidung hoher Infrastrukturfolgekosten für die einzelnen Ortsteile, eine Belebung der Innenbereiche und Verringerung von Leerstand sowie die Weiterentwicklung der Bauflächen an dafür geeigneten Standorten.
Startprojekt Leerstand (Wohnen, Gewerbe, Landwirtschaft) erfassen und bewerten, Leerstands- und Baulückenkataster erstellen, Eignung für bauliche Nutzung und für Freiraumnutzung klären Leerstand vermarkten (gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft), Anreize bieten für die Umnutzung älterer Gebäude |
Technische Infrastrukturen, Wirtschaft
Umweltfreundlich mobil in jedem Alter
Als Teil der Lebensqualität für Menschen aller Altersgruppen hat sich bei der umweltfreundlichen Mobilität viel bewegt. Auf der einen Seite wurden die Wegeverbindungen und Infrastrukturen (Abstellanlagen, Wegweiser usw.) für den Fahrradverkehr deutlich verbessert, so dass heute auch ältere Grundschulkinder sicher mit dem Fahrrad in die Schule fahren können. Auch die Entfernung zum Dorfladen im Ort nebenan lässt sich so viel leichter als früher mit dem Fahrrad bewältigen. Durch die deutliche Zunahme von E-Bikes sind jetzt auch mehr ältere Menschen auf den Radwegen unterwegs und mehr Menschen stellen sich den topographischen Anforderungen mancher Wege. Insgesamt sind die Angebote für E-Mobilität (Aufladestationen, Wege) deutlich verbessert worden, die Zunahme der E-Mobilität hat mit zu einem Rückgang des motorisier-ten Verkehrs beigetragen. Der Strom für E-Bikes wird kostenfrei zur Verfügung gestellt.
Das klassische ÖPNV-Angebot ist im Vergleich zum Jahr 2013 gehalten und um eine Anbindung der westlichen Ortsteile an Bovenden ergänzt worden. Das war nur möglich, weil aufgrund des breit getragenen Konsenses, das Autoverkehrsaufkommen zu senken, die Nutzerzahlen gestiegen sind. Da dieses Angebot inzwischen durch verschiedene ehrenamtlich getragene Angebote ergänzt wird (Bürgerbus, Mitfahrgemeinschaften, „Taxi-Dienste“, Bring- und Holdienste, CarSharing in Verbindung mit E-Mobilität und unter Nutzung moderner Kommunikationstechnologien) ist das Leben ohne eigenes Auto in allen Ortsteilen Bovendens möglich, was viele – und nicht nur ältere Menschen – auch gerne tun.
Mit Energie in die Zukunft
Das im Jahr 2013 formulierte, ehrgeizige Ziel einer „autarken Energieversorgung“ ist im Jahr 2030 nahezu erreicht, also 10 Jahre früher als im Klimaschutzkonzept des Landkreises Göttingen als Ziel formuliert wurde. Die durch die naturräumlichen Rahmenbedingungen bestimmten Potenziale für Windenergie werden intelligent und intensiv genutzt. Bovenden hat sich aktiv am Klimaschutzkonzept des Landkreises Göttingen beteiligt. Ein Schwerpunkt lag und liegt bei der Energieeinsparung im Rahmen von Sanierungen sowohl öffentlicher wie privater Gebäude.
Die Gemeindewerke Bovenden versorgen nach wie vor die Haushalte in Bovenden mit Wasser, Strom, Gas und Wärme. Die Nachfrage nach „Plesse-Strom NaturWatt“ ist kontinuierlich gestiegen, so dass die Gemeindewerke sich auch als Träger von Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien im Gebiet der Gemeinde Bovenden engagieren. Das örtliche Engagement für den Klimaschutz drückt sich auch in zahlreichen privaten und öffentlichen Baumaßnahmen zur Energieeinsparung und in den Bürgerwindanlagen aus. Die Sicherung des örtlichen Brandschutzes wird durch intensive Kooperationen zwischen Ortsteilen gewährleistet.
Technisch up to date
Durch den kontinuierlichen Ausbau technisch leistungsfähiger Kommunikationstechnologien für alle Ortsteile in Bovenden ist nicht nur die Attraktivität für die Bevölkerung gestiegen, sondern auch die ansässigen Betriebe profitieren davon. Gerade bei den wissensbasierten Dienstleistungen gibt es inzwischen viele Heimarbeitsplätze, was Bovenden insbesondere in der Nähe zur Universität Göttingen für viele Menschen als Wohnstandort zusätzlich interessant gemacht hat. Im Jahr 2030 sind die vor etwa 15 Jahren entstandenen Verbindungen bei aller Flexibilität und Ausbaufähigkeit, an die damals gedacht wurde, schon nicht mehr ganz „up to date“, so dass intensiv über neue Standards diskutiert wird. Die Gemeindewerke sind seit einigen Jahren auch im Bereich der Kommunikationstechnologien engagiert.
Lebendiges Arbeitsleben in allen Ortsteilen
Chancen nutzen – in allen Ortsteilen werden inzwischen ehemals landwirtschaftliche Betriebsgebäude, heute gewerblich/handwerklich genutzt. Dadurch konnten nicht nur einige Arbeitsplätze vor Ort geschaffen werden, die Betriebe tragen auch zur Belebung der Dorfgemeinschaft und des täglichen Lebens auf den Straßen und Plätzen im Ort bei. Wenn auch nicht alle leerstehenden landwirtschaftlichen Gebäude sich nach Lage, Größe und Zustand dafür eignen, so konnten doch einige Gebäude umgenutzt werden. Voraussetzung dafür waren ein gutes Leerstandskataster, die Aktivierung der Eigentümer/innen und eine gezielte gemeinsame Vermarktung der Immobilien. Weniger sichtbar aber für die Ortsteile genauso wichtig sind die verschiedenen Heimarbeitsplätze und wissensbasierten Dienstleistungsunternehmen. Arbeitsplätze in größerem Umfang bieten nach wie vor die Gewerbegebiete im Kernort Bovenden, die Teppichdomäne in Harste und die Gewerbebetriebe in Reyershausen und Lenglern.
Entwicklungsziele
ÖPNV mindestens in der heutigen Form erhalten und barrierefrei gestalten, Anbindung der westlichen Ortsteile an Bovenden verbessern. Der ÖPNV soll preiswert bleiben, um für alle Bevölkerungsgruppen offen zu sein. Preisgestaltung und Fahrplan sollen möglichst übersichtlich gehalten werden. Verbesserung des Nahverkehrs als Voraussetzung für die Ansiedlung gehobener Dienstleistungen Ausbau der E-Mobilität fördern, notwendige Infrastruktur schaffen (u. a. Aufladestationen, Wegebreiten, Akku-Tauschstationen) Ausbau der Windenergie vorantreiben, sobald die Potenziale im Gemeindegebiet geklärt sind. Autarke Energieerzeugung (mind. in der Höhe des Bedarfs der Bürger/innen und Betriebe im Flecken Bovenden) bis 2030 erreichen Eigenständige Gemeindewerke halten/ausbauen, u. a. Erhalt der autarken Wasserversorgung Leistungsfähige Anbindungen an aktuelle Kommunikationstechnologien, um attraktiv als Wohn- und Unternehmensstandort zu sein. Handwerk- und landwirtschaftliche Betriebe in den Dörfern erhalten und zur Belebung die Ansiedlung von Kleingewerbe und Handwerk in den Ortskernen fördern Brandschutz-Ressourcen durch Kooperationen optimieren und fördern, hierdurch gleichzeitig die Verantwortung für den Ort und den gesamten Flecken Bovenden stärken Kein Anbau von Gen-veränderten Pflanzen im Flecken Bovenden Förderung und Ausbau des Schienenverkehrs in Form eines Ringverkehrs (mit Haltepunkten in den Ortsteilen Bovenden und Lenglern) zwischen Northeim, Uslar, Göttingen und Friedland.
Leitprojekt D „Vernetzen und Verbinden“ (DSL, Verkehr, Energie)
Das Leitprojekt „Vernetzen und Verbinden“ beschäftigt sich mit den Bereichen der technischen Infrastruktur, die die Ortsteile vernetzen und verbinden. Hierzu gehören Verkehr, Energie und DSL. Zielsetzung des Leitprojektes ist eine Verbesserung dieser Verbindungen, um einerseits die Ortsteile näher zu einander zu bringen und anderseits die Lebensqualität in allen Ortsteilen zu erhöhen. Baustein hierfür ist u. a. die Verbesserung der verkehrlichen Erreichbarkeit der Ortsteile untereinander sowie des Kernortes Bovenden mit öffentlichen Verkehrsmitteln und für den Fahrradverkehr. Gleichzeitig soll die Anbindung an moderne Kommunikationstechnik (DSL bzw. Breitbandverbindungen) für alle Ortsteile auf hohem Niveau ausgebaut werden. Der Anteil erneuerbarer Energien soll gemeinsam mit den Gemeindewerken künftig erhöht werden.
Startprojekte Schülerbeförderung aus Spanbeck Richtung Bovenden/Göttingen über Billingshausen, Reyershausen und Eddigehausen Überprüfung der regionalen Verkehrssituation und -planung unter Berücksichtigung der infrastrukturellen Entwicklung des Verkehrsraums BAB 7 mit dem Ziel der Verkehrsberuhigung in den Ortschaften ÖPNV barrierefrei gestalten ÖPNV-Angebote durch ehrenamtliche Mobilitätsangebote unterstützen Hochbitratige DSL-Anschlüsse (> 16.000KHz) oder technische vergleichbare Angebote in allen Ortsteilen Gezielt Handel und Gewerbe anwerben für eine Nachnutzung ehemals landwirtschaftlich genutzter Gebäude, insbesondere in den dörflichen Ortskernen |
Freizeit und Tourismus, Landschaft und Natur
Vom Leuchtturm Burg Plesse über Aktiv-Angebote bis hin zu Natur- und Umwelttourismus
Die Burg Plesse als weit sichtbares Kennzeichen der nördlichen Region Göttingen wurde zum touristischen Leuchtturm weiterentwickelt. Angestoßen durch die 1.000 Jahrfeier seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1015 sind es vor allem die gastronomischen Angebote und mittelalterliche Feste und Aktivitäten, die die Bekanntheit ausmachen. Außerdem ist die Burg Plesse über Wander-, Radwege und den Stadtbusverkehr aus Göttingen optimal angebunden.
Der Rad- und Wandertourismus konnte in den letzten Jahren deutlich verstärkt werden, damit profitiert die Gemeinde Bovenden vom anhaltenden Trend zum Kurz- und Aktivurlaub. Übernachtungsmöglichkeiten mit unterschiedlichen Besonderheiten (im alten Bauernhaus, auf der Burg oder im Heu) sind in mehreren Ortsteilen entstanden, werden gemeinsam vermarktet und erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Auch die gastronomischen Angebote in den Ortsteilen haben sich weiterentwickelt, bieten ein vielfältiges Angebot und setzen ganz auf regionale Produkte. Die Lokale im Altdorf Bovenden sind beliebter Anziehungspunkt bei Wanderungen zu Fuß oder mit dem Rad.
In Kombination mit den sportlichen Aktivitäten sowie den Natur- und Landschaftsräumen sind viele neue Aktiv-Angebote entstanden, wie z.B. eine Mountainbike-Strecke oder ein Niedrigseilgarten. Die neuen Aktiv-Angebote sind auf ausgesuchte Strecken bzw. Orte begrenzt, um Natur und Landschaft nicht überwiegend durch sportliche Aktivitäten zu prägen.
Die ländlichen Strukturen der Ortsteile von Bovenden haben ein unverkennbares Profil im natur- und landschaftsverträglichen Tourismus entwickelt, dazu trägt z.B. auch der Naturlehrpfad Eibenwald um Eddigehausen bei. Ein weiterer Schwerpunkt sind die Angebote rund um das Reiten in Billingshausen.
Bovenden Aktiv – aktiv in Bovenden
Die Gemeinde Bovenden ist ein Ort mit attraktiven und vielfältigen Freizeitangeboten. Dazu haben die öffentlichen Einrichtungen (Schwimmbad in Reyershausen Spiel- und Sportstätten und weitere Angebote) beigetragen. Die Gemeinde hat ihre Verantwortung für diese Einrichtungen stets ernst genommen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Thema Gesundheit, Bewegung und sozialem Miteinander. Die Vereine, Verbände und weitere Aktive im Flecken Bovenden schaffen und sichern das vielfältige Angebot und entwickeln es weiter. In den letzten Jahren haben einzelne Ortsteile, teilweise in Kooperation untereinander, eigene Freizeit- und Sportprofile entwickelt. So steht insgesamt ein vielfältiges Angebot zur Verfügung, das auch durch gute verkehrliche Anbindung gerne und häufig angenommen wird.
Es sind im gesamten Flecken Bovenden attraktive Radwegeverbindungen entstanden und an überregionale Wege angebunden. Der Einzug der Elektrofahrräder hat dazu geführt, dass viele Alltagswege heute mit dem E-Bike erledigt werden und sich die Anzahl der privaten Pkw-Fahrten deutlich verringert hat. Dafür sorgt nicht zuletzt die überall vorhandene Ladeinfrastruktur.
Die touristischen Angebote der beiden Schwerpunkte „Burg Plesse und Bovenden aktiv“ werden gemeinsam organisiert und koordiniert. Hier haben die bereits in anderen Themenfeldern gemachten Erfahrungen geholfen, dies auf- und auszubauen.
Landschaftsbild und Natur schützen, schätzen und erleben
Die Besonderheiten der Landschaft werden in der gesamten Gemeinde geschützt und sind so erlebbar, dass sie als Wert für alle erkannt werden. Der Eibenwald in Eddigehausen gehört genauso dazu, wie Mariaspring, die begrünte Kalihalde oder einzelne Naturdenkmale wie Dorflinden etc.. Durch die Begrenzung der Siedlungsflächenentwicklung und die Gestaltung klar abgegrenzter und bewusster Übergänge von den Wohngebieten in die Landschaft ist viel für das Landschaftsbild und den Landschaftsschutz getan worden. Die Anlagen zur Gewinnung von regenerativer Energie gelten seit vielen Jahren als dazu gehöriger Bestandteil des Landschaftsbildes, da bei ihrer Ansiedlung Konflikte mit Landschafts- und Naturschutz weitgehend vermieden wurden.
Entwicklungsziele
Touristische Infrastruktur:
Ausgewogenes Miteinander von Landschaft, Naturschutz, Erholungsraum und touristischer Nutzung sichern und entwickeln Belebung des Fremdenverkehrs vorantreiben und Übernachtungsmöglichkeiten (z. B. Wohnmobilstellplätze, Ferienwohnungen) schaffen Ausflugsziele und Gaststätten erhalten, erweitern, neue fördern und schaffen. Für Jung und Alt Einrichtungen für die körperliche/sportliche, geistige und gesellschaftliche Betätigung vorhalten als Basis für gemeinsame Aktivitäten und die Vitalität des Zusammenlebens, zur Förderung des Miteinanders und Verstehens (z.B. Sport- und Bolzplätze, Treffpunkte, Vereinseinrichtungen, Dorfgemeinschaftshäuser). Naturschonende Erlebnis- und Freizeitgestaltung in Natur und Landschaft fördern. Landschaft erleben bedeutet auch Landschaft gestalten, durch Gestaltung die Besonderheiten von Fauna und Flora und die Bedürfnisse der Menschen auf einander abstimmen. Bürger/innen der Ortsteile an kontinuierlichen Gestaltungsprozessen der Landschaft noch stärker beteiligen, Stärkung von Identifikation mit und Verantwortung für das direkte Umfeld. Erhalt des Landschaftsbildes sichern, einsetzen für die Ausweisung von Schutzgebieten und für einen nachhaltigen Erhalt von Natur und Landschaft Anforderungen von Landschafts- und Naturschutz mit Flächenanforderungen durch den Ausbau erneuerbarer Energien koordinieren und überein bringen.
Leitprojekt E „Gastfreundlich und stark in Arbeit (Tourismus und Wirtschaft)“
Im Leitprojekt „Gastfreundlich und stark in Arbeit“ stehen die touristischen Angebote und Potenziale im Mittelpunkt. Die Burg Plesse soll besser an verschiedene Wege angebunden werden und ihre große Ausstrahlung noch mehr genutzt werden. Gleichzeitig sollen auch die weiteren touristischen Angebote, die bisher wenig sichtbar sind, besser in Wert gesetzt und vermarktet werden. Mit der stärkeren touristischen Entwicklung ist eine hohe Wertschöpfung vor Ort verbunden, die gleichzeitig die Wirtschaft stützt und die Wohnortattraktivität steigert. Neben dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor geht es auch darum, gerade in den kleineren Ortsteilen durch die Ansiedlung von Kleinstgewerbe (Handwerk, Kunstgewerbe, Dienstleistungen) Arbeitsplätze zu erhalten bzw. zu schaffen und leerstehende ehemals landwirtschaftliche Gebäude wieder nutzbar zu machen.
Startprojekte Die Plesse mit öffentlichen Verkehrsmitteln anbinden Stellplätze für Wohnmobile, z. B. im Bereich der Plesse, dem Anger in Bovenden, dem Ratsburgbad in Reyershausen Gemeinsame Koordination und Organisation der verschiedenen touristischen Angebote Einheitliche Beschilderung und Wegweisung von Wegen für Wanderer und Radfahrer und Erstellung entsprechender Karten |

Das Leitbild Flecken Bovenden im Jahr 2030 können Sie sich auch als pdf-Datei herunterladen: